12t-Klass-Theaterprojekt: Dogville
19.01.2022
Schreie. Schüsse. Motorbrummen. Anschließend dröhnt eine tiefe Männerstimme durch die Nacht. Hektische Schritte, gefolgt von einem langen dunklen Schatte nähern sich der einzigen Lichtquelle. Ein dreckiges, mottenzerfressenes Glimmen verschleimt die Dunkelheit.
Die Sonne spitzt hinter den Bergen hervor und vergoldet das kleine Bergdorf „Dogville“ in sanftem Licht. Die Vögel zwitschern dem süßen Morgen entgegen und die Kirchturmglocken lassen ihr silberhelles Läuten vernehmen.
Dies ist der Kontrast, der sich in der Seele jeder unserer Theatercharaktere widerspiegelt und jeden Tag aufs Neue geboren wird, so wie er auch im „wahren Leben“ immer wieder auftaucht … alles und jeder Mensch hat schließlich zwei Seiten … oder nicht?
In diese Kluft werden die Zuschauer unseres Stückes „Dogville“ hineingeworfen und erleben hautnah den Konflikt zwischen Hell und Dunkel, zwischen Gut und Böse, zwischen Vertrauen und Misstrauen … wo fängt das eine an? Wo endet das andere? Gibt es überhaupt eine Unterscheidung oder gehen Gegensätze immer nahtlos, hand-in-hand einher, wie Licht und Schatten?
Besonders das Hin- un Hergerissen-Sein zwischen Vertrauen und Misstrauen ist der Dreh-und Angelpunkt der Theaterarbeit der 12. Klasse - auf und hinter der Bühne. Auch wenn die coronale Ungewissheit immer in den Kulissen lauert, verlieren wir nicht die Hoffnung auf eine Aufführung und folgen den Worten unseres Regisseurs Mirkus Hahn:
„Du hast keine Chance, aber nutze sie.“ (Achternbusch)
Ungewiss ist der Ausgang unseres Stückes, ungewiss der Ausgang unseres Theaterprojekts.